Elektronische Wegfahrsperre - PATS
Passive Anti-Theft System
Inhalt
Programmierung eines Schlüssels im Fahrzeug
Programmierung eines weiteren Schlüssels mittels WDS
Programmierung weiterer Zusatzschlüssel deaktivieren
Wichtiger Hinweis:
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Relaishalter hinter dem Handschuhfach, links der Stecker PATS-Sende-/Empfangseinheit am Zündschloss
C1889 zum PATS-Modul, hier mit Schleifenstecker (schwarzer Ring mit grünem Stecker)
Die Wegfahrsperre PATS (Passive Anti-Theft-System) verhindert, dass der Wagen gestartet und gefahren werden kann, wenn nicht der korrekte Schlüssel dazu verwendet wird. Diese Funktion beeinflusst lediglich die Motorfunktionen und hat nichts mit einer eventuell gleichzeitig vorhandenen Alarmanlage zu tun. Außer einer LED-Kontrollanzeige erfolgt keinerlei Signalisierung.
Der Hersteller hat größte Mühe darin gesetzt, sowohl Einbrechern als auch "Hobbyschraubern" eine Manipulation am PATS-Systen zu erschweren. Deshalb werden auch hier bewusst nur die allgemein verfügbaren Informationen weitergegeben. Seit Einführung des Mondeo sind insgesamt drei verschiedene PATS-Systeme zum Einsatz gekommen:
· Bosch-PATS Ein nachträglich in die Elektrik eingefügtes, externes Modul des Herstellers Bosch schaltet die wichtigsten Motorfunktionen erst dann frei, wenn es ein von einem zusätzlichen Handsender stammendes Funksignal empfangen und korrekt entschlüsselt hat. Um Manipulationen zu erschweren, sind sämtliche Kabelfarben am Modul in der gleichen Farbe gehalten. Dieses System wurde bis zur Serienreife der nachfolgenden Verfahren Mitte 1994 verbaut.
· Externes PATS Die erste Ford-eigene Wegfahrsperre, besteht aus einem externen Modul, das seine Sperr- oder Freigabebefehle an das Motorsteuergerät auf dem SCP-Bus übermittelt. Eine Manipulation durch "Kurzschließen" ist somit ausgeschlossen. Anstelle des zusätzlichen, Batterie-betriebenen Handsenders, ist nun ein passiver Transponder komfortabel im Zündschlüssel integriert.
· Internes PATS Die aktuelle Form von PATS befindet sich vollständig in Software-Form im Motorsteuergerät. Jede Manipulation von Außen ist somit unmöglich. Diese Form wurde seit etwa 1997 schrittweise eingeführt und kommt bis heute in allen Fahrzeugen zum Einsatz.
Erst mit der Integration von PATS in die Software des Motorsteuergerätes (internes PATS) begann der Hersteller, in den technischen Wartungsunterlagen Informationen hierzu an Fachwerkstätten herauszugeben, da das System nun als manipulationssicher angesehen wurde.
Bosch-PATS:
Externes PATS:
Internes PATS:
Bei ausgeschalteter Zündung ist PATS stets aktiv. Dies wird durch ein Blinken der LED im 2 Sekunden-Rhythmus angezeigt.
Bereits mit Einführung des MK2 1996 war vorgesehen, die PATS-Logik in das Motorsteuergerät PCM zu integrieren. Dies wurde bei den verschiedenen Motorvarianten bis 1999 auch umgesetzt. Zwischenzeitlich wurde für PATS ein eigenes, externes Modul verwendet, das unter der Konsole hinter Handschuhfach und Beifahrerairbag platziert ist. Um diese beiden Varianten mit dem gleichen Kabelbaum abdecken zu können, befindet sich auf dem Relaisträger hinter dem Handschuhfach der Stecker C1889, in dem alle für PATS relevanten Leitungen aufliegen. Bei externem PATS (separates Modul) werden sie durch einen kurzen Kabelstrang zum PATS-Modul geführt. Bei im PCM integrierten (internem) PATS befindet sich auf C1889 ein Schleifenstecker, der die Signale des Sende-/Empfangsteils zurück in den Kabelbaum und zum PCM führt.
Mit Einschalten der Zündung wird die Schlüsselabfrage gestartet. Das PCM erzeugt im Sende-/Empfangsteil am Zündschloss mittels der ringförmigen Spule ein Magnetfeld. Befindet sich im verwendeten Zündschlüssel ein Transponder, wird dieser durch das Magnetfeld aktiviert und sendet seinen fest eingespeicherten Code zurück. Die empfindliche Spule reagiert dann als Empfänger und leitet den empfangenen Code an das PCM zur Prüfung weiter. Das PCM vergleicht den empfangenen Code mit allen im Code-Speicher hinterlegten Daten. Dieser Vorgang wird durch die LED in der Uhr durch 3-Sekunden-Dauerleuchten angezeigt.
Findet das PCM eine Code-Übereinstimmung, hebt es die Wegfahrsperre auf und gibt alle Motorfunktionen frei.
Wird ein ungültiger Schlüsselcode erkannt oder liegt ein Fehler im PATS-System vor, blinkt die LED schnell oder leuchtet ständig und gibt dann 10-mal einen Fehlercode (DTC) aus (siehe unten).
Wird ein nicht-programmierter Schlüssel erkannt (Transponder reagiert nicht oder fehlt), blockiert PATS jeden weiteren Startversuch für 20 Minuten. Diese Sperre kann mit folgendem Vorgehen vorzeitig aufgehoben werden: den fehlerhaften Schlüssel auf Zündung II und nach 30 Sekunden auf Zündung-0 stellen, dann abziehen, einen korrekt codierten Schlüssel stecken und auf Zündung-II drehen.
Jeder Transponder enthält einen individuellen Code aus über 4 Millionen Varianten. Es können bis zu 8 Transponder im PCM einprogrammiert werden (die Schlüssel, in denen sie enthalten sind, müssen hierfür mechanisch passend gefräst sein). Um das PATS zu deaktivieren und den Motor zu starten, müssen mindestens 2 Transponder einprogrammiert (angelernt) sein.
Das PATS beeinflusst folgende Motorfunktionen, wenn die Zündung ausgeschaltet ist oder kein gültiger Schlüssel erkannt wurde:
· Anlasserrelais (schaltet nicht ein, Anlasser dreht nicht)
· Benzinpumpenrelais (schaltet nicht ein, kein Kraftstoff zum Motor)
· Zündung (keine Ausgabe von Zündungsimpulsen an die Zündspule)
PATS-Fehlercodes, als Blinkzeichen über die LED signalisiert bzw. als DTC im WDS sichtbar:
LED |
WDS |
Beschreibung / Ursache / Abhilfe |
- |
0000 |
kein Fehler |
11 |
B1681 |
Signal
Sende-/Empfangsteil wird nicht empfangen |
12 |
B2103 |
Fehler
Antennenspule des Sende-/Empfangsteils |
13 |
B1600 |
Kein
PATS-Schlüssel, oder Schlüssel beschädigt, oder Schlüsselcode nicht empfangen |
13 |
B2431 |
Fehler
bei der Transponder-Programmierung |
14 |
B1602 |
PATS-Schlüssel
nur teilweise abgefragt |
15 |
B1601 |
Falscher
Schlüsselcode, oder unprogrammierter Schlüssel (aber gültiges Format) |
16 |
U1900 |
ISO-Schnittstelle
zum PCM nicht in Ordnung |
21 |
B1213 |
Mindestzahl
(2) der programmierten Schlüssel unterschritten |
22 |
B2141 |
Fehler
im nicht-flüchtigen Speicher |
Programmierung eines Schlüssels im Fahrzeug
Voraussetzung: es müssen mindestens zwei gültig programmierte Schlüssel vorhanden sein. Der neue Schlüssel muss bereits korrekt gefräst sein.
· Zündung mit erstem gültigen Schlüssel für mind. 1 Sekunde ein, dann abziehen;
· Vorgang spätestens nach 5 Sekunden mit zweitem gültigen Schlüssel wiederholen;
· Neuen Schlüssel nach spätestens 10 Sekunden stecken und damit Zündung max. 5 Sekunden lang einschalten;
Schlägt die Programmierung fehl, die Zündung mindestens 30 Sekunden eingeschaltet lassen und dann den Vorgang wiederholen.
Programmierung eines weiteren Schlüssels mittels WDS:
Voraussetzung: es müssen mindestens zwei Schlüssel (gültig oder neu) bei der Hand sein, da hierfür zunächst alle Schlüsselcodes gelöscht werden.
· WDS anschließen;
· Zündung einschalten;
· WDS-Menü "Karosserie / Diebstahnwarnanlage / PATS / Sicherheitszugang" aufrufen;
· Zwangewarteschleife (10 min) abwarten, dabei WDS nicht trennen;
· WDS: "Schlüssel löschen" wählen;
· Zündung ausschalten;
· WDS abklemmen;
· Ersten Schlüssel stecken und damit Zündung 3 Sekunden lang einschalten;
Programmierung weiterer Zusatzschlüssel deaktivieren:
Die Nachprogrammierung weiterer Zündschlüssel mit Hilfe zweier gültiger Schlüssel kann deaktiviert werden (z.B. für Mietwagen). Diese Funktion ist werksseitig aktiviert.
· WDS anschließen;
· Zündung mit programmiertem Schlüssel einschalten;
· WDS-Menü "Karosserie / Diebstahnwarnanlage / PATS / Sicherheitszugang" aufrufen;
· Zwangewarteschleife (10 min) abwarten, dabei WDS nicht trennen;
· WDS: "Schalter - Zusatzschlüsselprogrammierung " wählen und ausschalten;
· Zündung ausschalten;