Focus MK2 und Focus C-MAX

Dokumentation der Verkabelung

 

 

 

 

Bauzeit ab Modellbeginn 10/2003

 

(Stand 02/2014)

 

 

Inhalt

 

0          Einleitung

0.1                   Vorbemerkung

0.2                   Wesentliche Änderungen der Verkabelungen gegenüber dem Focus MK1

0.3                   Änderungen zum "Facelift" 10/2001 im Detail

0.4                   Kabelbäume im Mondeo MK3

0.5                   Mondeo MK3 Kabelbaumübersicht

0.6                   Belegung der Sicherungskästen

0.7                   Die Modulvernetzung im Focus MK2

0.8                   Hinweise zum Lesen dieser Dokumentation

0.9                   Abkürzungen

1          Motorraum Duratec 16V und 16V Ti-VCT 1,6l

2          Motorraum Duratec-HE 1,8/2,0l

3          Motorraum Duratorq TDCi 1,6/2,0l

4          Motorraum allgemein

5          Armaturenbereich links

6          Armaturenbereich Mitte

7          Armaturenbereich rechts

8          Innenraum

9          Heck

10        Sonderausstattungen

10.1                 Einparkhilfe (PDC)

10.2                 CD-Wechsler

10.3                 Rücksitzunterhaltungssystem (RSE)

10.4                 Navigationssystem mit Touch Screen

10.5                 Elektronische Servolenkung

10.6                 Elektronische Feststellbremse

10.7                 Anhängerkupplung

 

 

Einleitung

 

 

COPYRIGHT

Das Copyright an dieser Dokumentation inklusive aller Abbildungen und Skizzen liegt allein beim Autor. Die private Nutzung ist ausdrücklich gestattet, jede kommerzielle Verwendung oder der Handel damit ist dagegen untersagt. Das Dokument darf ausschließlich nur auf Seiten veröffentlicht werden, die der Autor selbst betreibt oder hierzu berechtigt.

Wichtiger Hinweis (Haftungsausschluss)

Der Autor ist kein ausgebildeter Kfz-Fachmann und übernimmt keinerlei Haftung für Schäden, die aus dem Nachvollziehen dieser Dokumentation entstanden sein könnten.

Für die nachfolgende Beschreibung gilt einheitlich:

ACHTUNG: Das Arbeiten am Airbagsystem ist nur für ausgebildete Fachkräfte zulässig. Der Autor dieser Beschreibung übernimmt keinerlei Haftung bei Nicht-Befolgung dieses Ratschlages. Die vorliegende Beschreibung dient nur der Verdeutlichung des Funktionsprinzips.

 

 

Vorbemerkung

Dies Dokument gibt den Serienzustand von Fahrzeugen, die im zugehörigen Bauzeitraum her­gestellt worden sind, wieder. Es wird nur die Ursprungsbauform des Focus MK2 zum Erscheinungszeitpunkt Ende 2003 beschrieben, alle weiteren Modifikationen bis zum Bauzeitende 2008 bleiben unberücksichtigt. Aufgrund weitreichender Gemeinsamkeiten konnten einige Motorvarianten in gemeinsame Kapitel zusammengefasst werden.

Baumonat und -jahr eines Fahrzeugs können aus der Fahrgestellnummer ermittelt werden. Der vorletzte Buchstabe vor der Ziffernfolge nennt das Jahr, das in der unten stehenden Tabelle zugeordnet werden kann. Der letzte Buchstabe nennt den Monat. In der Jahreszeile stellt die Position dieses Buchstabens den Monat dar, an dem das Fahrzeug produziert worden ist. Beispiel: "YA" ist 2000, dort der 3. Buchstabe, also Monat 3 (März) 2000.

3 = 2003: C - K - D - E - L - Y - S - T - J - U - M - P

4 = 2004: B - R - A - G - C - K - D - E - L - Y - S - T

5 = 2005: J - U - M - P - B - R - A - G - C - K - D - E

6 = 2006: L - Y - S - T - J - U - M - P - B - R - A - G

7 = 2007: C - K - D - E - L - Y - S - T - J - U - M - P

8 = 2008: B - R - A - G - C - K - D - E - L - Y - S - T

Folgende Ausstattungsmerkmale sind hier - von gelegentlichen Hinweisen abgesehen - nicht berücksichtigt:

·         Rechtslenker

·         Anhängerkupplung

·         Parkhilfesystem

·         Navigationssysteme

·         CD-Wechsler

·         Rücksitzunterhaltungssystem

 

Wesentliche Änderungsdetails der Elektrik gegenüber dem Focus MK1:

 

Da diese Dokumentation nur die elektrische Ursprungs-Ausstattung des Focus MK2 wiedergeben kann und zeitlich bedingte Änderungen an der Elektrik nicht vorhanden sind, sollen hier die wesentlichen Unterschiede gegenüber dem Vorgängermodell Focus MK1 erwähnt werden.

 

Motoren

> Sämtliche Motoren neu oder überarbeitet und mit neuen Steuergeräten (PCM)

> Sämtliche Motoren mit elektronischem Gaspedal und elektrisch bedienter Drosselklappe

> 1,6l Duratec-16V, 101 PS, Getriebe iB5, PCM Sim-28, vom Fiesta Zetec-SE 1,6l abgeleitet

> 1,6l Duratec-16V-VCT, 116 PS, Getriebe iB5, PCM Sim-28, getrennt verstellbare Nockenwellen, vom Puma Zetec-SE VCT 1,7l abgeleitet

> 1,8l- und 2,0l Duratec-HE, 125/145 PS, Direkteinspritzer, Getriebe MTX-75 oder CFT23 (Automatik), PCM Visteon System 7, vom Mondeo MK3 übernommen

> 1,6l Duratorq TDCi, 90 oder 110 PS, Getriebe MTX-75 oder CFT23 (Automatik), Bosch-Common Rail-Technik, entwickelt aus 1,8l TDCi des Vorgängers

> 2,0l Duratorq TDCi, 110 oder 136 PS, Getriebe MMT6 (6-Gang), Siemens-Common Rail-Technik, entwickelt aus 1,8l TDCi des Vorgängers

> Getriebe MMT6 (6-Gang-Schaltgetriebe) erstmals verwendet, nur mit 2,0l TDCi-Motor

> Automatikgetriebe CFT23 erstmals verwendet, wahlweise stufenlose Automatik oder 7-Stufen-Pseudo­gangschaltung (Shifter). Nur mit Duratec-HE- oder 1,6l TDCi-Motor.

> Konventionelle Lüftersteuerung (Relais) nur noch mit Duratec-16V ohne Klimaanlage

> Alle Motoren optional mit Tempomat, da nur noch per PCM-Software realisiert

> Konsequente Anwendung der CAN-Bus-Kommunikation zwischen Motorsteuerung, Getriebesteuerung und Kombiinstrument

Armaturen / Innenraum

> Verlegung des inneren Sicherungskastens CJB vom Fahrer- in den Beifahrerfußraum

> Integrierung des GEM-Moduls als festen Bestandteil in das CJB

> Weitergehende Integration von Schalt- und Steueraufgaben in das GEM

Modulvernetzung

> vollständige CAN-Bus-Integration (High CAN, 500 kBit/s) in die Motorsteuerung (PCM, Automatikgetriebe, Diesel-Zusatzelemente, Wegfahrsperre)

> Neu: weitgehende CAN-Bus-Integration (Middle CAN, 128 kBit/s) in die Komfortsteuerung (Radio, Tempomat, Klimaanlage, Einparkhilfe)

> Mit 4-fachen Fensterhebern vollständige CAN-Bus-Integration für Komfortsteuerung (dann auch Fensterheber, Zentralverriegelung, Spiegelverstellung, Umfeldleuchten, Globalschließung etc)

> Kopplung beider CAN-Bus-Systeme ("Portal") im Kombiinstrument

> Anschluss externer Geräte am Diagnosestecker und für den H-CAN im BJB möglich

> SCP-Bus sowie ISO9141 und Programmiersignal entfallen

Weitere neue Ausstattungsmerkmale (optional)

> Stufenloses bzw. mit 7 Fahrstufen per Tipptronic bedienbares Automatikgetriebe CFT23 (nur mit Motoren Duratec-HE 1,8l und 2,0l bzw, Diesel TDCi 1,6l)

> Automatische Klimaanlagenregelung (EATC)

> Keine separate Uhr mehr, jetzt im Radio integriert, Darstellung auch über LCD im Kombiinstrument

> Licht- und Regensensor

> Xenon-Scheinwerfer mit automatischer Leuchtweitenregulierung

> Außenblinker und Umfeldleuchten in den Seitenspiegeln

> Einparkhilfe auch für vorne (zuschaltbar)

> Neues Navigationssystem mit Touchscreen-Einheit, Telematiksystem und Telefonkonsole entfallen

> Rücksitz-Unterhaltungssystem (DVD-Spieler und 2 Displays in den Kopfstützen)

> Sitzheizung nun regelbar

> bis zu zwei weitere Steckdosen im Fahrzeug

> Kopf-Airbags

 

Kabelbäume im Focus MK2

 

Der Aufbau der Verkabelung des Focus MK2 wurde im Vergleich zum Vorgängermodell vollständig überarbeitet. Auffälligste Änderungen sind die Platzierung des zentralen Sicherungskastens CJB mit nun integriertem Zentralelektronikmodul GEM hinter dem Handschuhfach, die neuen und sehr unterschiedlichen Motorsteuergeräte und Änderungen an der Gesamtstruktur der Kabelbäume. Sämtliche Verbindungspunkte wurden umfassend geändert. Weitere Änderungen ergaben sich durch den konsequenten Einsatz von Bus-Technologien zur Verringerung des Verkabelungsaufwandes bei gleichzeitiger Funktionssteigerung.

Wie bei fast allen Ford-Modellen besteht die Verkabelung nicht aus einem sondern aus zahlreichen Kabelbäumen, die an be­stimmten Stellen (Verbindungsstecker) miteinander verbunden sind. Des Weiteren enthalten die Kabelbäume auch alle Anschlussstecker für elektrische Geräte und Steuermodule. Für diese Art der Strukturierung gibt es mehrere Gründe: So ist die Montage wesentlich einfacher, wenn die Gesamtverkabelung aus mehreren Einzel­teilen zusammengesteckt werden kann (als Beispiel seien nur die zentralen Kabel­durchführungen vom Motor- in den Innenraum genannt). Des Weiteren hat es produktions-ökonomische Gründe. Die hohe Viel­falt an Ausstattungsmerkmalen und Zubehörteilen  würde eine Unzahl unterschiedlicher Gesamtkabelbäume er­fordern, um jede erdenkliche Kombination zu realisieren. Dies ist aber deutlich kostenintensiver, wie die Teilung in mehrere Segmente, die jeweils unabhängig voneinander in verschiedenen Varianten produ­ziert werden. Erst durch das Zusammensetzen der Einzel-Kabelbäume im Fahrzeug ergibt sich die tatsächliche Ausstattung.

Der Hersteller hat hierbei nicht bei jedem Kabelbaum-Abschnitt alle denkbaren Ausstattungsvarianten berücksichtigt, sodass sich mitunter Kabelabschnitte und damit Stecker im Kabelbaum befinden, die nicht benötigt werden. In den nachfolgenden Tabellen ist dies erkennbar durch Leitungen, die auf einem Stecker mit dem Hinweis "n/c" (not connected) enden..

Motorraum-Kabelbaum

Den gesamten Motorraum durchzieht der Motorraum-Kabelbaum. Sein Ausgangspunkt liegt im Innenraum am zentralen Sicherungskasten CJB (C95 + C96) und den direkten Verbindungssteckern C111 und C113 zu den anderen Haupt-Kabelbäumen. Der Motor­sicherungskasten BJB ist Bestandteil dieses Kabelbaums, alle Elemten dieses Sich­erungskastens sind also nur in einen Halterahmen gesteckt. Über diesen Kabelbaum werden alle nicht direkt zum Motor gehörenden elektrischen Elemente erreicht. Der Motorraum-KB ist für alle Motoren gleich, es gibt lediglich Unterscheidungen zwischen niedriger und gehobener Ausstattung. Folgende weitere Kabelbäume sind angebunden:

> Motorsteuerungs-KB (C90): erreicht die meisten Elemente der Motorsteuerung, das Steuergerät sowie je nach Motormodell den weiterführenden Motor-Kabelbaum.

> Scheibenwascher-KB (C79): schließt Pumpen und Sensoren der Scheibenwaschanlage an, die nicht ohne Zwischenstecker reichbar sind.

> Parkhilfe-KB vorn (C625): bindet die vier vorderen Ultraschallsensoren der Parkhilfe im Stoßfänger ein.

> Motorhauben-KB (C34): dient den beheizbaren Scheibenwaschdüsen.

Motorsteuerungs-Kabelbaum und Motor-Kabelbaum

Mit dem Stecker C90 beginnt der Motor-spezifische Motorsteuerungs-KB, der das Motorsteuergerät und alle benötigten Aktuatoren und Sensoren der Motorsteuerung erreicht. Benzinmotoren haben aus Gründen der Erreichbarkeit über Verbindungsstecker (C60 oder C61) noch einen zusätzlichen Motor-KB, der zumeist die Einspritzdüsen anbindet. Abgesehen von der einheitlichen Schnittstelle C90 unterscheidet sich dieser Kabelbaum je nach Motormodell gravierend.

Armaturen-Kabelbaum

Dieser Hauptkabelbaum beginnt am inneren Sicherungskasten CJB (C101, C102) bzw. der Verbindungssteckern zum Motorraum-KB (C111) und zum Innenraum-KB (C112) und verläuft unterhalb des Armaturenbretts bis zur linken A-Säule. Dort besteht ein weiterer Anschluss (C118) zum Innenraum-KB. Dieser sehr komplexe Kabelbaum dient sämtlichen Instrumenten und Bedieneinrichtungen im Armaturenbereich. Er ist vom Motormodell unabhängig und unterscheidet sich nur nach Ausstattungsniveaus.

Innenraum-Kabelbaum

Dieser weitere Hauptkabelbaum beginnt ebenfalls am CJB (C99 + C100) mit Direktverbindung vom Motorraum-KB (C113) und Armaturen-KB (C112) und verläuft durch den gesamtem Innenraum, wobei zahlreiche weitere Kabelstränge angebunden werden:

> Türen (C41, C43, C45, C46 sowie zugehörige Gegenstecker)

> Zubehör-KB (C155)

> Sitze (C30, C31 sowie zugehörige Gegenstecker)

> Heckklappe (C48 + C56)

> Parkhilfesensoren hinten (C608)

An der linken A-Säule befindet sich aus Gründen der Kabellängen-Minimierung mit C18 eine weitere Verbindung zum Armaturen-KB.

Zubehör-Kabelbaum

Dieser Kabelbaum im Fahrzeugheck und -innnraum ist nur vornanden, wenn das Fahrzeug mit gehobener Ausstattung gefertigt wurde. Zu dieser Ausstattung gehören der Dieselmotor (Kraftstoffadditivsystem), Xenon-Scheinwerfer (hinterer Leuchtweitensensor), die elektrische Handbremse und das Rücksitzunterhaltungssystem. Wenn alle diese Ausstattungsmerkmale nicht vorhanden sind, bleibt der Verbindungsstecker C155 zum Innenraum-KB unbesetzt. Die unter dem Fahrzeugheck angeordneten Elemente des Zubehör-KB erfordern mit C234 und C235 weitere Zwischenstecker.

Dach-Kabelbaum

Die im Fahrzeugdach angeordneten Beleuchtungs- und Funktionselemente (Schiebedach, Fernbedienungs-Empfänger) sind über diesen kleinen Kabelstrang direkt mit dem CJB (C98) verbunden.

 

Kabelbaum-Übersicht

Die nachfolgende Skizze zeigt den Verlauf der Kabelbäume bei Vollausstattung mit Benzinmotor.

Aufbau der Sicherungskästen

 

Aufbau Batterie-Sicherungskasten BJB

 

 

F1

60A

Motorlüfter

F2

80A

el. Servolenkung

F3

60A

Versorgung Innenraum

F4

60A

Versorgung Innenraum

F5

80A

Zusatzheizung PTC

F6

60A

Glühkerzen (Diesel)

F7

30A

ABS / ESP

F8

20A

ABS / ESP

F9

20A

Motorsteuerung gesamt

F10

30A

Heizgebläse

F11

20A

Zündschalter

F12

40A

Zündungsrelais

F13

20A

Anlasser

F14

40A

WSSH

F15

 

(nicht benutzt)

F16

40A

WSSH

F17

30A

el. Handbremse

F18

 

(nicht benutzt)

F19

10A

ABS / ESP

F20

15A

Signalhorn

F21

20A

Zuheizer (Diesel)

F22

10A

el. Servolenkung

F23

30A

SWRA

F24

15A

Vorwärmung (Diesel)

F25

10A

Relaisansteuerungen

F26

10A

Automatikgetriebe

F27

10A

Klimaanlage

F28

 

(nicht benutzt)

F29

 

(nicht benutzt)

F30

3A

Motorsteuerung Memory

F31

10A

Generator

F32

10A

Entlüftung (16V+VCT)

F33

10A

Lamdasonden (Benzin) / Ladeluft (Diesel)

F34

10A

Zündung (Benzin) / Kraftstoffpumpe (Diesel)

F35

10A

Motorsteuerung (extern)

F36

10A

Motorsteuerung (intern)

 

 

K13

Stromhalterelais

K14

Heizgebläserelais

K22

Anlasserrelais

K32

Volllastrelais (Klima)

K33

Signalhornrelais

K34

SWRA-Relais

K41

Zündungsrelais

K45

Motorlüfterrelais (ohne Klimaanlage)

K69

Vorwärmung (Diesel)

K94

Startsperrrelais (Automatik)

K164

WSSH-Relais

K273

Rückfahrlichtrelais (Automatik)

K295

Entlüftungsrelais (16V)

 

 

 

 

 

Im Motorraum bei der Batterie: F1000, Anlasser Laststrom

 

 

Aufbau innerer Sicherungskasten CJB, Oberseite

 

 

 

F37

10A

Fernlicht links

F38

10A

Fernlicht rechts

F39

20A

Anzünder, Steckdose 1

F40

20A

Schiebedach

F41

20A

Tür vorn rechts (4x)

F42

7,5A

Spiegelheizung

F43

10A

Heizung/Klima, Fernbedienung

F44

10A

Diagnoseanschluss

F45

10A

Tagfahrlicht

F46

10A

GEM, Kombiinstrument

F47

15A

Wascher, Düsenhzg.

F48

20A

Abblendlicht

F49

15A

Standlicht

F50

20A

Scheibenwischer vorn

F51

15A

Kraftstoffpumpe (Benzin)

F52

25A

Heckscheibenheizung

F53

7,5A

Standlicht links

F54

7,5A

Standlicht rechts

F55

20A

Tür vorn links / ZV

F56

 

 

F57

10A

Akku-Alarmhorn

F58

15A

Radio

F59

20A

Anhängerkupplung

F60

15A

Abblendlicht rechts

F61

15A

Abblendlicht links

F62

20A

Sitzverstellung

F63

25A

Fensterheber (2x)

F64

 

 

F65

10A

Rückhaltesysteme

F66

7,5A

Abblendlicht, Xenonmodul, Scheinwerfereinstellung

F67

10A

Kombiinstrument, WFS

F68

7,5A

Kombiinstr., Radio

F69

20A

Nebelleuchten

F70

10A

div. Klemme 15

F71

10A

Tagfahrlicht

F72

25A

GEM

F73

7,5A

Kennzeichenleuchten

F74

15A

Bremsleuchten

F75

10A

Fahrpedal, Automatikgetr.

F76

7,5A

elektr. Handbremse

F77

25A

ZV (mit 2x FH)

F78

15A

Scheibenwischer vorn

F79

15A

Steckdose 2

F80

10A

Innenleuchten, Spiegelverstellung

F81

20A

Tür hinten rechts (4x FH)

F82

20A

Tür hinten links (4x FH)

F83

10A

CD-Wechsler, RSE

F84

10A

Rückfahrleuchten

F85

 

 

F86

20A

Sitzheizung

 

 

 

 

 

K1

Heckscheibenheizung

K4

Kraftstoffpumpe (Benzin)

K5

Tagfahrleuchten

 

Das integrierte GEM enthält das Abblendlichtrelais, Fernlichtrelais, Scheinwerferautomatikrelais, Batteriesparrelais, Verrlegelungsrelais, Entriegelungsrelais, Entriegelungsrelais Fahrertür, Doppel­verriegelungsrelais, Wischerrelais langsam, Wischerrelais schnell, Wischerrelais hinten.

 

 

Modulvernetzung im Focus MK2

Im Focus MK2 kommen - erstmals in der Entwicklungsgeschichte bei Ford - zwei Bussysteme in fast bzw. ganz vollständiger Implementierung zum Einsatz: der CAN-Bus. In früheren Modellen (z.B. Focus MK1, Mondeo MK3) wurde zwar auch CAN-Bus verwendet, hier aber nur zwischen Motorsteuergerät und Diesel-Einspritzmodul, beim Mondeo MK3 auch mit dem Steuergerät des 5-Gang-Automatikgetriebes. Im Focus MK2 wird dieses Bus-System nun als "High CAN" (H-CAN) bezeichnet. Es überträgt Daten mit einer Geschwindigkeit von 512 kBit/s über ein 2-adriges Kabel (gegenpolige Signale), wodurch es ausfallsicher wird. Der H-CAN-Bus wird an beiden Enden terminiert durch das Kombiinstrument und das jeweilige Motorsteuergerät PCM. Weitere Teilnehmer an diesem Bus sind (soweit eingebaut):

> Diagnoseschnittstelle DLC (passiv, erst durch ein angeschlossenes Diagnosegerät aktiv)

> Xenon-Steuermodul

> Rückhaltesystemsteuermodul RCM

> Kraftstoffadditivmodul (Dieselmotor)

> ABS- oder ESP-Modul

> Modul elektro-hydraulische Servolenkung

> Diagnoseanschluss im Batterie-Sicherungskasten (passiv, wie DLC)

> Getriebesteuereinheit TCU (Automatikgetriebe)

An diesen Busteilnehmern ist ersichtlich, dass der H-CAN-Bus für alle Funktionen der Motorsteuerung verwendet wird.

Der zweite eingesetzte CAN-Bus ist mit 128 kBit/s deutlich langsamer getaktet und wird deshalb als "Middle CAN" (M-CAN) bezeichnet. Seine Aufgabe liegt in der Ansteuerung diverser Fahrgastkonfort-Einheiten. Er wird ebenfalls durch das Kombiinstrument terminiert und am anderen Ende durch das Zentralelektrokmodul (GEM, im CJB integriert). Weitere Bus-Teilnehmer sind bei niedriger Ausstattung:

> Diagnoseschnittstelle DLC (passiv, erst durch ein angeschlossenes Diagnosegerät aktiv)

> Steuermodul automatische Klimaanlagenregelung (EATC)

> Radio bzw. Navigationsgerät oder Touchscreen-Einheit

> Audioeinheit (mit Touchscreen)

> Navigationshaupteinheit (mit Touchscreen)

> Zuheizer (Diesel)

> Rücksitzunterhaltungssystemmodul

> CD-Wechsler

> Parkhilfemodul

> Steuermodul elektrische Handbremse

In der gehobenen (Ausstattung mit 4-fachen Fensterhebern) erfolgt auch die komplette Ansteuerung aller Komponenten in den Seitentüren durch Bus-Steuerung. Deshalb sind zusätzlich angebunden:

> Türkontrollmodul vorn links

> Türkontrollmodul vorn rechts

> Türkontrollmodul hinten links

> Türkontrollmodul hinten rechts

Ein weiteres, abgeschlossenes H-CAN Bus-System besteht zwischen ESP-Steuermodul und Gierwinkel- bzw. Lenkungspositionssensor.

Dem Kombiinstrument kommt in dieser Implenentierung eine besonders wichtige Rolle zu. Einerseits nimmt es selbst aktiv an beiden Bus-Systemen teil (i.d.R. durch Auslesen von Statusmeldungen und Anzeigen für den Fahrer). Andererseits ist es das einzige aktive Modul an beiden Bus-Syetemen gleichzeitig. Deshalb ist es auch für den Datenübergang zwischen H-CAN und M-CAN (und umgekehrt) zuständig. Diese Funktion wird "Portal" genannt. Ein Beispiel hierfür ist die Tempomat-Bedienung mit den Tasten im Lenkrad. Die jeweils gedrückte Taste wird durch einen spezifischen Widerstandswert an das GEM übermittelt. Das GEM wandelt den empfang­enen Spannungspegel in ein entsprechendes digitales Kommando um und sendet dieses an das Motorsteuergerät (PCM) auf den M-CAN. Da das PCM aber nur über den H-CAN erreichbar ist, muss das Kombiinstrument das Kommando vom M-CAN entnehmen und auf dem H-CAN erneut an das PCM absenden.

 

CAN-Bus gestützte Funktionen und Datenverkehre

Welche Funktionen und Informationen im Einzelnen über das Bus-System des Focus MK2 transportiert werden, wird durch die verwendete Software der Steuergeräte bestimmt und ermöglicht. Durch Analyse der technischen Unterlagen und Abgleich mit bisheriger, konventioneller Verkabelung können folgende Funktionen und Funktionsgruppen herausgestellt werden:

> Gaspedal-Stellung (Gaspedal - PCM)

> Geschwindigkeitssignal VSS (PCM - ABS/ESP - Kombiinstrument - Radio und andere)

> Dieselmotor Versorgung Dieselpartikelfilter (PCM - Kraftstoffadditivmodul)

> Dieselmotor Zuheizer (Zuheizermodul - PCM - Außentemperatursensor)

> Automatikgetriebe Wählhebelsteuerung, Statusanzeigen (Getriebesteuermodul ßà Kombiinstrument)

> ABS und ESP Bremspedalnutzung und Statusanzeigen (ABS/ESP-Modul, GEM, Kombiinstrument)

> Tempomat Bedienung und Anzeige (Bedientasten - GEM - Pedalschalter - Kombiinstrument - PCM)

> elektronische Handbremse VSS, Anzeige + Diagnose (Handbremsenmodul - Kombiinstrument)

> elektronische Servolenkung VSS + Diagnose (Servolenkungsmodul - Kombiinstrument)

> Gasentladungslampen Einstellung (PCM - Xenonmodul)

> Heizgebläseabschaltung in Volllast (GEM - Motorsteuerung)

> Klimaanlageneinschaltung (Heizungsregelmodul - GEM - PCM - WOT-Relais)

> Automatische Klimaanlage Außentemperatur, Motortemperatur, Diagnose (Klimaregelmodul - GEM - PCM + Außentemperatursensor)

> Kombiinstrument-Anzeigen Geschwindigkeit, Drehzahl, Motortemperatur, Motorstörung (MIL + Check), Öldruck, Vorglühen, Ladekontrolle (Kombiinstrument - PCM)

> Kombiinstrument-Anzeigen Handbremse, Bremsflüssigkeit, Blinker, Fernlicht, Frostwarner, Tür offen (Kombiinstrument - GEM)

> Kombiinstrument-Anzeigen Airbag, Gurtwarner (Kombiinstrument - GEM - RCM)

> Kombiinstrument-Anzeigen Radio-Sender / CD-Titel etc. (Kombiinstrument - Radio / CD-Wechsler)

> Geschwindigkeitsabhängige Lautstärkeregelung (PCM / ABS - Kombiinstrument - Radio)

> Wegfahrsperre (PATS-Empfänger - Kombiinstrument - PCM)

> Einparkhilfe und Navigationssystem Rückwärtsgang (GEM - Parkhilfemodul - Navigationsgerät)

> mit 4-fachen Fensterhebern:

>> Fensterheberbefehle von Fahrertür für andere Türen inkl. Sperrung hintere FH (alle Tür­kontroll­module, für Globalschließung auch GEM)

>> Außenspiegelverstellung (Türkontrollmodule vorn links - vorn rechts)

>> Außenspiegelheizung (GEM - Türkontrollmodule vorn links / rechts)

>> Zentralverriegelung alle Steueraktionen der Türantriebe (GEM - alle Türkontrollmodule)

>> Spiegelblinkleuchten

>> Umfeldleuchten in den Spiegeln

> Diagnosen über Middle-CAN und High-CAN (Diagnosestecker - alle Komponenten)

 

Hinweise zum Lesen dieser Dokumentation

Die nachfolgenden Tabellen zur Steckerbelegung sind nach einheitlichen Regeln aufgebaut.

Nach der Überschrift zu jedem Stecker bzw. zu einer Gruppe zugeammengehöriger Stecker folgt eine Skizze, die beide Seiten des Steckers / der Stecker zeigt, jeweils mit Blickrichtung auf die Trennstelle des Steckers (also auf die offenen Pins). Die Umrandung des Steckers ist in stark vereinfachter Form wiedergegeben und soll Anhaltspunkte zur Haltung des Steckers geben. Die Ziffern sind die Nummerierung der Pins, nicht beschriftete Pins werden fortlaufend weitergezählt. Pins (Stifte, "männlich") sind durch ausgefüllte, Jacks (Buchsen, "weiblich") durch leere Symbole dargestellt. Unter den Skizzen ist angegeben, zu welchem Kabelbaum bzw. zu welchem Modul der gezeigte Stecker gehört.

"Pin" ist die allgemeine Bezeichnung für eine Steckerposition. Nur bei Unterscheidung zwischen den beiden Seiten eines Verbindungssteckers wird zwischen "Pin" und "Jack" unterschieden.

Pin-Tabellen bestehen aus 3 Teilen: links die Beschreibung der Pin-Seite (Stifte), in der Mitte die Beschreibung der Jack-Seite (Buchsen) und rechts ein Bemerkungsfeld. Die Pin- und Jack-Spalten beinhalten zuerst die zugehörige Pin-Nummer, dann Querschnitt (in mm²) und Farbe des enthaltenen Kabels und anschließend den weiteren Verlauf dieses Kabels. Das Bemerkungsfeld nennt Einschränkungen, für welche Ausstattung die genannte Belegung gilt. Die entsprechende Zeile gilt nur für die genannten Ausstattungen oder Bauzeiträume. Für alle Ausstattungen oder Bauzeiträume eines Pins außerhalb der genannten Einschränkung ist dieser Pin unbelegt. Jeder Pin eines Steckers ist mindestens einmal aufgeführt.

Folgende Besonderheiten können vorkommen:

·         Ist ein Pin nicht belegt, so bleibt die Spalte "Kabel/Farbe" leer und in der Spalte "Einheit/Funktion" steht "n/c" (Abkürzung für "not connected"). Ist der Pin auf beiden Seiten des Steckers nicht belegt, so steht dies entsprechend in beiden Spalten dieses Pins.

·         Befinden sich in einem Pin direkt im Stecker 2 Kabel, so stehen für diesen Pin untereinander zwei Einträge in der Spalte "Kabel/Farbe", jeweils eine für jedes dieser Kabel, sowie der zugehörige Kabelverlauf unter "Einheit/Funktion". Die Pin-Nummer selbst wird hierbei nicht wiederholt.

·         Teilt sich ein Kabel im Zuge seines Verlaufes auf (nicht direkt am Stecker), so wird dies durch entsprechend mehrfache Einträge in "Einheit/Funktion" dokumentiert. Auf den ersten Eintrag folgende weitere Verläufe aus diesem Kabel werden in eigenen Zeilen, beginnend mit "+" angefügt. Ein erneuter Eintrag unter "Kabel/Farbe" erfolgt hierbei nicht, da es sich aus der "Sicht" des Steckers um das gleiche Kabel handelt.

·         Handelt es sich um den Stecker eines Moduls oder eines Schalters, so hat eine Seite davon (meist die Pin-Seite) keine Kabelfarben und -verläufe, da sie zum Modul oder Stecker gehört. Hier geben die Spalten "Kabel/Farbe" und "Einheit/Funktion" der jeweiligen Seite Hinweise auf die elektrische Verwendung des Pins.

·         Endet ein Kabelverlauf (Spalte "Einheit/Funktion") in einem Stecker und wird dahinter nicht fortgesetzt, so wird dies mit Nennung des Steckers und dem Zusatz "n/c" angegeben.

·         Endet ein Kabelverlauf ohne Abschluss irgendwo im Kabelbaum, so wird dies mit "(endet blind)" angegeben.

·         Wo es aufgrund zahlreicher Varianten und langer Kabelverläufe zweckmäßig ist, wird eine Kabelverlaufsangabe Zeile durch "..." in mehrere Zeilen geteilt, wobei der für alle Varianten gleiche Teil in der ersten Zeile für alle nachfolgenden Zeilen gilt.

Da die effektive Belegung eines Pins aus mehreren Tabellenzeilen bestehen kann, sind stets alle Zeilen des gesuchten Pins gemeinsam zu betrachten. Zur besseren Lesbarkeit sind die Zeilen von Pins ungerader Nummern grau unterlegt.

 

Abkürzungen

 

In dieser Dokumentation werden folgende Abkürzungen verwendet (soweit sie nicht direkt erläutert sind):

 

2xFH, 4xFH  Fensterheber nur vorn (2-fach) oder vorn und hinten (4-fach)

ABS            Antiblockiersystem

CAN            Modulvernetzung (Controller Area Network), in den Varianten M-CAN und H-CAN

DV              Doppelverriegelung

ESP            Stabilitätskontrollsystem (Elektronisches Stabilitätsprogramm, alternativ zu ABS)

HSH            Heckscheibenheizung

PATS           Wegfahrsperre (Passive Anti-Theft System)

PCM            Motorsteuergerät (Powertrain Control Module)

RCM            Rückhaltesystemmodul (Airbags u.a.)

SWRA         Scheinwerferreinigungsanlage

TCU             Getriebesteuergerät (Transmission Control Unit)

WOT            Klimaanlagen-Abschaltrelais (Wide Open Throttle)

WSSH         Windschutzscheibenheizung

ZV               Zentralverriegelung

 

Signal 15     +12V in Zündschalter-Stellung II+III (Zündung)

Signal 30     +12V Dauerplus

Signal 50     +12V in Zündschalter-Stellung III (Anlassen)

Signal 58     +12V in Lichtschalter-Stellung Standlicht oder Abblendlicht

Signal 75     +12V in Zündschalter-Stellung I+II (Anlassen)

 

li        links                               re       rechts

hi       hinten                             hl       hinten links                     hr       hinten rechts

vo      vorne                              vl       vorne links                      vr       vorne rechts

n/c     nicht angeschlossen

Vcc    Stromversorgung

 

Kabelfarben

(1. Angabe = Grundfarbe, 2. Farbe = optionaler zusätzlicher Farbstreifen)

bk      black           schwarz                                    lg       light green    hellgrün

bn      brown          braun                                       na      nature          farblos

rd       red              rot                                           pk      pink             rosa

og      orange         orange                                     sr       silver           silber

ye      yellow          gelb

bu      blue             blau

vt       violet           violett

gn      green           grün

gy      grey            grau

wh      weiß            white

 

Aus Platzgründen in der Bemerkungsspalte wurden die Motor- und Getriebevarianten bei Bedarf abgekürzt:

 

Benzin         alle Benzinmotoren (Zetec und Duratec)

Zetec           alle Zetec-Motoren

Zetec-SE     Zetec-SE-Motoren 1,4l und 1,6l

Zetec-E        Zetec-E-Motoren 1,8l und 2,0l

RS               Duratec-RS 2,0l Turbo (eine Unterscheidung in die Ausprägung vor/nach dem Facelift 10/2001 ergibt sich aus der Zeitraumeinschränkung, wo vorhanden)

ST               Duratec-ST 2,0l (nur ab 10/2001 vorhanden, auch wenn nicht gesondert angegeben)

8V               Duratec-8V (nur ab 10/2001 vorhanden, auch wenn nicht gesondert angegeben)

Diesel          alle Dieselmotoren

DI                Endura Diesel (nur bis 10/2001 vorhanden, auch wenn nicht gesondert angegeben)

TDDI            Duratorq TDDI Turbodiesel (nur ab 10/2001 vorhanden, auch wenn nicht gesondert angegeben)

TDCI            Durator TDCI CommonRail-Diesel

Schalt          nur Motoren mit Schaltgetriebe

Automatik    nur Motoren mit Automatikgetriebe (Zetec), auch "Autom" oder "Auto"